Montag
21. Jan
04:30 Uhr
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Totale Mondfinsternis für Frühaufsteher
Zeitplan der
Finsternis:
Am Montagmorgen kann zu einer unchristlichen Zeit am Westhimmel
eine totale Mondfinsternis
beobachtet werden. Wenn
der Vollmond um 3:35 Uhr MEZ in den Halbschatten der Erde
eintritt,
wird
seine Helligkeit unmerklich abnehmen. Um 4:34 Uhr tritt er in den
Kernschatten ein. Nun wird der Vollmond partiell verfinstert. Die
Totalität beginnt
um 5:41 Uhr. Finsternismitte ist um 6:12
Uhr. Bis dahin steht der Rote Mond noch über den Baumwipfeln im Westen
der Isartalsternwarte.
Die totale Phase endet um 6:43 Uhr. Um 7:51 Uhr ist dann auch die
partielle Phase der Mondfinsternis
und damit
dieses seltene und eindrucksvolle
Naturschauspiel beendet. Der Mond wandert jetzt nur noch aus
dem Halbschatten der Erde heraus. (Die Zeitangaben wurden für die Isartalsternwarte
berechnet.)
Totalität:
Während
der ca. 1 Stunde
dauernden totalen Phase befindet sich der Mond komplett im Kernschatten
der Erde und
sollte eigentlich völlig unsichtbar sein. Weil aber die
Lufthülle
der Erde die Lichtstrahlen der Sonne bricht und die Moleküle der Luft
den
blauen
(kurzwelligen) Anteil des Sonnenlichts stärker streuen als den
roten (langwelligen) Anteil, wird der Vollmond während der
totalen Phase in ein tiefrotes kupferfarbenes Licht getaucht. Diese
Verfärbung
brachte ihm in den USA den Namen "blood moon" ein. Faszinierend und
befremdlich
zugleich wirkt dieses seltene Schauspiel auf den Menschen. In früheren
Zeiten verhieß es Unheil und Krieg. Die Chinesen fürchteten den roten
Mond und glaubten, ein Drache verschlinge den Mond. Mit viel Krach
und Geschrei wurde der Drache verjagt, der wenig später den Mond wieder
freigab.
Supervollmond:
Die Umlaufbahn des Mondes um
die Erde ist eine Ellipse. Wenn der Vollmond in einer erdnahen Position
der Ellipse stattfindet, ist sein scheinbarer
Durchmesser im Mittel um 11% größer als ein Vollmond in
Erdferne und man spricht dann von einem Supervollmond. Die heutige
totale Mondfinsternis fällt mit einem "Supervollmond" zusammen.
Öffnungszeiten:
Bei schönem Wetter ist die Sternwarte ab 04:30 Uhr früh geöffnet,
zumindest die Dachterrasse für die Beobachtung des total
verfinsterten Mondes am Westhimmel und die Beobachtung einer
auffälligen Venus-Jupiter-Konjunktion am Osthimmel. Objekte des
Frühlingshimmels, z.B. Galaxien des Virgo-Galaxienhaufens, können bei klarem Himmel
beobachtet werden.
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Foto: Christoph Otawa

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Der
Himmel war während der Nacht nur leicht verschleiert, aber pünktlich
zum Beginn der partiellen Phase breitete sich dichter Hochnebel aus.
Schade.
Seltenes Himmelsereignis:
Die
nächste totale Mondfinsternis, die wir
in Deutschland in voller Länge bewundern können (wenn das Wetter
mitspielt) ist erst am 20. Dezember 2029. Bis dahin finden zwar noch
fünf totale Mondfinsternisse statt, aber allesamt nicht in voller Länge
und sehr nah am Horizont, was für reizvolle Motive für Fotografen
sorgt. Die nächste horizontnahe Mondfinsternis ist am 16. Mai 2022
ebenfalls in den frühen Morgenstunden.
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