Chronik und astronomische Highlights 2018

Freitag
05. Jan.

20:00 Uhr

"Der Stern von Bethlehem"
ein Vortrag von Hans-Georg Schmidt

Ein Stern hat die drei Weisen aus dem Orient bis zur Krippe in Bethlehem geführt, so steht es in der Bibel. Was sich vor zwei Jahrtausenden im Heiligen Land am Himmel abgepielt hat und wie diese Ereignisse aus heutiger Sicht erklärt werden können, wird im Vortrag erläutert.




"Anbetung der Heiligen Drei Könige"
von Giotto di Bondone (um 1305)

Über dem Stall in Bethlehem ist der Weihnachtsstern zum ersten Mal als Komet dargestellt, nachdem im Jahr 1301 ein Komet eindrucksvoll in Erscheinung getreten ist. Neben dem Teppich von Bayeux ist dies vermutlich eine der frühesten Abbildungen des Halleyschen Kometen, was sich aber erst im 18. Jh. herausgestellt hat.



Die Besucher wurden in dem hochinteressanten Vortrag nicht nur über die aus astronomischer Sicht verschiedenen möglichen Erscheinungsformen des Sterns von Bethlehem (atmosphärisches Phänomen, Komet, Supernova, auffällige Planetenkonstellation) aufgeklärt, sondern auch in die Gedankenwelt und in die Leistungen der Sterndeuter im Zweistromland vor 2000 Jahren eingeführt.

Samstag
3. März

20:00 Uhr

"Erlebnis Sonnenfinsternis"  -  ein Vortrag von Volkmar Voigtländer

Totale Sonnenfinsternisse sind wohl die beeindruckendsten astronomischen Schauspiele.
Anhand eines Reiseberichtes wird dieses Ereignis, das am 21. August 2017 in Nordamerika stattfand, dargestellt. Erläutert wird dabei das Entstehen von Sonnenfinsternissen, wie man versucht den optimalen Standort auszuwählen, was man dabei erkennen kann und wie man sie am besten beobachtet.
Die Reise beginnt in Vancouver in Kanada, geht nach Vancouver Island und durch den Nordwesten der USA, vom Yellowstone Nationalpark bis zur Pazifikküste in Oregon. Gezeigt werden eine Vielzahl beeindruckender Landschaftsfotografien der schönsten Hotspots im Nordwesten der Vereinigten Staaten und dem angrenzenden Kanada.


Das Perlschnurphänomen                                                        Die Totalität                                        (Fotos: V. Voigtländer)
Link zu 4 größeren Fotos

Grand Prismatic Spring im Yellowstone NP, Wyoming

Volkmar Voigtländer ist Vorsitzender der Volkssternwarte München und begeisterter Natur- und Landschaftsfotograf.
2016 hielt er bereits einen Vortrag über "Großsternwarten in Chile" und 2017 über "Arktische Landschaften" mit jeweils beeindruckenden Fotos.


Bei schönem Wetter besteht nach dem Vortrag die Möglichkeit, Objekte des winterlichen Sternenhimmels mit dem Teleskop zu beobachten, auch wenn der Vollmond dies nicht gerade begünstigt.

Samstag
24. März

16. Bundesweiter Astronomietag
Motto:   "Das geheime Leben der Sterne"

Der abendliche Sternenhimmel bietet zahlreiche Himmelsobjekte, an denen man den Werdegang der Sterne nachvollziehen kann:
Die "Geburt" von Sternen aus Gas und Staub z. B. im berühmten Orionnebel. Offene Sternhaufen sind "Sternenkindergärten". Als Beispiel seien die Plejaden im Stier genannt, die man bereits mit bloßem Auge wahrnehmen kann. "Erwachsene" Sterne unterscheiden sich durch ihre Temperaturen, was man z. B. an dem rötlichen Stern Beteigeuze und dem bläulich-weißen Stern Rigel, beide im Orion, leicht erkennt. Selbst das "finale Stadium" eines Sterns kann man im Teleskop sehen: Der Eskimonebel in den Zwillingen ist ein Vertreter der Planetarischen Nebel mit einem Weißen Zwerg im Zentrum und der Krebsnebel im Stier ist das Ergebnis einer Supernova-Explosion eines massereichen Sterns.

Die "lange Nacht der Sterne" wird eröffnet vom Abendstern Venus. Zudem steht der zunehmende Mond am Himmel, auf dem eine Wanderung entlang des Mondterminators immer wieder fasziniert.

Freier Eintritt am Astronomietag
Bei schönem Wetter ist die Sternwarte von 20:00 Uhr bis 24:00 Uhr geöffnet.


Samstag
14. April

20:00 Uhr

Die Nacht der Galaxien  -  ein besonderer Beobachtungsabend mit Vortrag von Christian Müller

Im beginnenden Frühling geht der Blick durch die großen Vereinsteleskope unvorstellbar weit in das Universum hinaus. Rund 50 Millionen Lichtjahre sind zum Beispiel die Galaxien des Galaxienhaufens im Sternbild Jungfrau entfernt. Hier drängen sich, wie an einer Kette aufgereiht, unterschiedlichste Formen von Galaxien im Bildfeld des leistungsfähigen 60cm-Spiegelteleskops. Im Sternbild des Löwen, das im Frühling hoch am Südhimmel steht, zeigt sich das Leo Triplet und in den Jagdhunden die berühmte Strudelgalaxie M51.


Zur Einführung in die geführte Beobachtungsnacht referiert Christian Müller im Vortragsraum der Sternwarte über die lange Entdeckungsgeschichte, die Lösung des Galaxienrätsels, ihre Beschaffenheit und die aktuelle Forschung dieser faszinierenden Welteninseln im Universum.

Das Neumondwochenende garantiert einen dunklen Nachthimmel - ideal für die Galaxienbeobachtung.

Die Veranstaltung findet auch bei unsicheren Wetterbedingungen statt.
Beginn: 20:00 Uhr

Samstag
21. Juli

20:00 Uhr

Zu Besuch beim "Roten Planeten"
Der Planet Mars kommt Ende Juli in Erdnähe   -   ein Vortrag von Hans-Georg Schmidt

Es ist schon fünfzehn Jahre her, dass der Mars relativ nahe an unseren blauen Planeten herangekommen ist. Jetzt, Ende Juli 2018, ist es endlich wieder so weit: Die Distanz zwischen der Erde und dem Mars schrumpft auf nur 57,6 Mio km. Und wieder lässt sich nun der "Rote Planet" mit irdischen Fernrohren richtig gut beobachten. Seine Polkappen, seine Wüstenregionen und vulkanischen Gebiete sind bei ruhiger Luft und geeigneter Vergrößerung deutlich zu erkennen. Bereits mit freiem Auge zeigt sich unser Nachbarplanet als auffällig leuchtender, rötlicher "Stern" am südlichen Firmament.

Dank zahlreicher Roboter-Sonden, die den Mars inzwischen schon besucht haben und auch momentan dort tätig sind, wissen wir über den "Roten Planeten" recht genau Bescheid. Es zeichnet sich sogar die Möglichkeit ab, dass in nicht allzu ferner Zukunft auch Menschen dorthin geschickt werden.

Viele dieser Aspekte sollen in diesem Vortrag näher ausgeführt werden.


Mars Viking:
Norpolarregion, Vallis Marineris
(Image Credit: NASA/JPL/USGS)



Mars Global Surveyor:
Syrtis Major, Hellas-Becken
  (Image Credit: NASA/JPL/MSSS)


Bei schönem Wetter werden im Anschluss an den Vortrag unsere Teleskope auf die Planeten Venus, Jupiter, Saturn später am Abend auf den Mars gerichtet.
Ein wolkiger Himmel ließ keinen Blick auf die Planeten zu.

Freitag
27. Juli

20:00 Uhr
bis
24:00 Uhr

Totale Mondfinsternis und Marsopposition



Der 27. Juli beschert den astronomisch Interessierten gleich zwei Ereignisse, bei deren Beschreibung man zu Superlativen greifen kann:

Die Totale Mondfinsternis ist mit einer Dauer von 103 Minuten die längste totale MoFi des 21. Jahrhunderts. Der Grund liegt darin, dass der Mittelpunkt des Mondes sehr nahe am Mittelpunkt des Kernschattens der Erde vorbeizieht (siehe Grafik). Der Mond geht um 20:48 Uhr auf zu einem Zeitpunkt, an dem er bereits zu ungefähr 50 % partiell verfinstert ist. Ein paar Minuten später geht die Sonne unter. Während der totalen Phase von 21:30 Uhr bis 23:13 Uhr kann man das Schauspiel des "Blutmondes" in voller Länge am Abendhimmel genießen.



Bringt Eure Canon- oder Nikon-Kamera mit. Wir adaptieren das Kameragehäuse an ein Teleskop und Ihr könnt den Blutmond fotografieren - so wie auf diesem Foto.


Marsoppositionen unterscheiden sich aufgrund der sehr verschiedenen Abstände des roten Planeten Mars von der Erde. Dies ist eine Folge der erheblichen Exzentrizität seiner Bahnellipse. Weil die aktuelle Marsopposition in der Nähe seines Perihels (sonnennächster Punkt) stattfindet, beträgt der Abstand weniger als 60 Mio. km. Bei dieser günstigen Konstellation erreicht der Mars mit einer scheinbaren Helligkeit von -2,8 mag fast seinen Maximalwert und stellt sogar den größten Planeten Jupiter in den Schatten. Das Marsscheibchen wird dann im Teleskop so groß erscheinen wie der Saturn ohne Ring.
Es ist natürlich ein seltener Zufall, dass diese beiden Ereignisse am selben Tag stattfinden und uns ein bemwerkenswertes Himmelsschauspiel bescheren. Der rote Mars befindet sich rund 6° unterhalb des roten Mondes, da ja beide Himmelskörper gleichzeitig in Oppositon stehen. Fotografen werden sich diese Szene, die sich in Horizontnähe in der Abenddämmerung abspielt, nicht entgehen lassen. Dieser Freitagabend mit der Jahrhundert-Mondfinsternis und einer der besten Marsoppositionen hat das Zeug, als Sternstunde in die Chronik der Isartalsternwarte einzugehen.

Der in dezentes orangerötliches Licht getauchte Vollmond ließ längere Zeit auf sich warten. Zunächst versperrten Fichten und dann eine horizontnahe Bewölkung den Blick auf den partiell verfinsterten Mond.  Die Geduld der stetig wachsenden Zuschauerzahl wurde auf eine harte Probe gestellt.



Nachdem die Dachterrasse der Sternwarte proppevoll und die partielle Phase der Monfinsternis vorbei war, tauchte der Vollmond ungefähr zu Beginn der totalen Phase über dem Wolkenband auf. Im Teleskop oder Feldstecher bot sich ein eindrucksvoller Anblick:



Etlichen Besuchern, die mit ihren eigenen Kameras anrückten, gelangen hoffentlich vergleichbare MoFi-Fotos.
Auf dem Mars, der unterhalb des verfinsterten Mondes im Sternbild Steinbock leuchtet, konnten wegen eines "globalen" Staubsturms kaum Details beobachtet werden. Dafür wurden wir mit einem Blick auf die Sommermilchstraße entschädigt, die während eines normalen Vollmondes nicht in Erscheinung tritt:


Fotos: Christoph Otawa

Samstag
11. Aug.

20:00 Uhr

"Die Milchstraße"   -   ein Vortrag von Kurt Motl

Heutzutage ist es nicht mehr so einfach, die Milchstraße mit eigenen Augen zu sehen und zu bestaunen. Voraussetzungen sind eine mondlose Nacht und ein dunkler Standort, die hier (an der Isartalsternwarte) und heute (Neumond) erfüllt sind, wenn der Himmel klar ist.
Welche Fülle an astronomischen Erkenntnissen von der Antike bis zu aktuellen Forschungsergebnissen gewonnen wurden, darum geht es im Vortrag über die Milchstraße.
In der griechischen Mythologie bedeutete galaxias die von der Göttermutter Hera über den Himmel verspritzte Milch. Erst Galilei löste dank der Erfindung des Teleskops die Milchstraße in Einzelsterne auf. In den vergangenen Jahrzehnten entdeckte man Erstaunliches und Faszinierendes, z.B. ein supermassives Schwarzes Loch im Zentrum und die Tatsache, dass unser Milchstraßensystem in 5 Milliarden Jahren mit der Andromedagalaxie, unserem großen Nachbarn, kollidieren wird.

Die Milchstraße im Sommerdreieck - fotografiert von Christoph Otawa    
Bei schönem Wetter werden im Anschluss an den Vortrag unsere Teleskope auf die Deep Sky Objekte in der Milchstraße gerichtet. Eine Neumondnacht ist die beste Voraussetzung hierfür, gleichzeitig aber auch für den Sternschnuppenschwarm der Perseiden, die ihrem Höhepunkt entgegengehen. Weitere Highlights sind die Planeten Jupiter, Saturn und Mars.

Die zahlreichen Besucher des Vortrags konnten im Anschluss bei sehr guten Bedingungen die Sommermilchstraße bewundern und neben den Planeten zahlreiche Himmelsobjekte im großen Spiegelteleskop und in mobilen Teleskopen auf der Dachterrasse bewundern.

Sonntag
12. Aug.

21:00 Uhr

Die Nacht der Perseiden - im Volksmund "Laurentiustränen"

Die Sternschnuppen mit dem Namen Perseiden  verdanken wir dem Kometen 109P/Swift-Tuttle, der auf seiner Bahn um die Sonne eine Staubspur hinterlässt.  Die Erde kreuzt auf ihrer Bahn um die Sonne immer um den 12. August herum diese Staubspur, so dass Staubteilchen mit hoher Geschwindigkeit (ca. 60 km/s) auf die Moleküle der Erdatmosphäre treffen und diese zum Leuchten anregen. Die Perseiden treten alljährlich in der ersten Augusthälfte auf. Im Maximum am 12. August kann man rund 100 Sternschnuppen pro Stunde zählen. Sie scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen. Dort liegt der Radiant, die scheinbare Quelle dieses Sternschnuppenstroms.

Die Sternwarte ist bei schönem Wetter am Sonntag ab 21:00 Uhr geöffnet.
Zunächst werden mit unseren Teleskopen die Stars unter den Planeten, der Gasriese Jupiter mit seinen vier großen Monden, der Ringplanet Saturn und der rote Mars aufgesucht.
In diesem Jahr fällt das Perseidenmaximum mit dem Neumond zusammen, was die Beobachtung von Sternschnuppen sehr begünstigt. Auf der Dachterrasse der Sternwarte lassen sich entspannt Sternschnuppen zählen - und vielleicht geht ja der eine oder andere Wunsch in Erfüllung.

Samstag
6. Okt.

von
14:00 Uhr
bis
20:00 Uhr
oder länger bei klarem Himmel

Freier Eintritt beim
Tag der offenen Tür an der Isartalsternwarte

Die Isartalsternwarte feiert ihr vierjähriges Bestehen.

Programm:
14:00 - 16:00 Uhr:   Sonnenbeobachtung (Details siehe 3. Nov.)
14:30 - 15:30 Uhr:   Raketenworkshop für Kinder mit Birgit
15:30 - 16:00 Uhr:   Wallace & Gromit:   "Alles Käse" bzw. ein Flug zum Mond - Animationsfilm für Kinder
16:00 - 17:00 Uhr:   Raketenworkshop für Kinder mit Birgit (Wiederholung für später kommende Kinder)
16:00 - 17:15 Uhr:   "Hubble" - das Weltraumteleskop,   Film im Vortragsraum
17:30 - 18:30 Uhr:   "Faszination Universum" - Vortrag mit Bildern von Kurt Motl

Flohmarkt:
Teleskope, Okulare, populäre astronomische Literatur, Astrofotos und auch viele ganz andere Dinge.

Sternkalender 2019:
Nach drei Jahren bringt die Isartalsternwarte wieder einen Monatskalender mit 13 ausgesuchten Fotos heraus. Auf einem 14. Blatt werden die Motive erläutert. Ein ideales Weihnachtsgeschenk!

Für das leibliche Wohl:
Nachmittags: Kaffee und Kuchenbuffet, Getränke
Abends: Wiener und Debreciner

Bei anbrechender Dunkelheit und klarem Himmel richten wir unsere Teleskope auf Planeten, Sternhaufen, Nebel und Galaxien. Auch die ISS (Internationale Raumstation) lässt grüßen.

Ein goldener Oktobernachmittag ließ unter anderem einen Blick auf die große Venussichel am Taghimmel zu. Während der Dämmerung zogen allerdings Wolken auf, die keine weitere Beobachtung des Nachthimmels zuließen.



Samstag
20. Okt.

20:00 Uhr

"Uranus in Opposition - der bekannte, unbekannte Gasriese"
ein Vortrag von Christian Müller





Credit: NASA/ESA
and Erich Karkoschka, University of Arizona

Uranus – der siebte Planet im Sonnensystem und der erste, der nicht seit der klassischen Antike der Menschheit bekannt war. Entdeckt wurde der Gasriese durch den deutsch-britischen Astronomen William Herschel zufälligerweise in den ersten Monaten des Jahres 1781 als winziger türkisblauer Lichtpunkt, der sich langsam vor den umgebenden Fixsternen bewegte und so gar nicht wie ein Stern oder Komet aussah. Für Herschel war es der Erfolg seines Lebens und für die damalige astronomische Wissenschaft bereits eine Bestätigung, dass da noch einiges mehr im Sonnensystem zu erwarten war.

Mittels erdgebundener Teleskope konnte in vier Jahrhunderten teleskopischer Astronomie nur ein kleiner Teil seiner Geheimnisse entschlüsselt werden. Vor über dreißig Jahren, 1986, machte dann die US-Raumsonde Voyager 2 beim Vorbeiflug an Uranus nähere Bekanntschaft mit dem Planeten. Seit den 90er Jahren peilt auch das Hubble Weltraumteleskop den Uranus an.
Jedenfalls hat der blaue Planet manche Eigenheiten gegenüber seinen Planetengeschwistern zu bieten. Im Vortrag wird die Entdeckungsgeschichte, der aktuelle Wissensstand und die neuesten Entwicklungen in der Erforschung der äußeren Gasriesen mit neuen Teleskopsystemen und Raumsonden vorgestellt.

Sollte die Nacht sternenklar sein, so wird im Anschluss an den Vortrag mit den verschiedenen Teleskopen der Isartalsternwarte natürlich auch der Uranus beobachtet.
Ein wolkiger Himmel ließ keinen Blick auf den fernen Gasriesen zu.

Freitag
14. Dez.

19:00 Uhr

Die Nacht der Geminiden

Die Geminiden sind der stärkste Meteorstrom des Jahres. Seine Aktivität hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich erhöht und übertrifft inzwischen jene der Perseiden im August. Fallraten von mehr als 100 Sternschnuppen pro Stunde können gezählt werden.
Der Radiant der Geminiden liegt knapp nördlich des hellen Sterns Castor im Sternbild Zwillinge. Im Gegensatz zu anderen Sternschnuppenströmen lassen sich deshalb die Geminiden auch schon in den Abendstunden beobachten.

Zunächst werden die Teleskope auf den zunehmenden Mond mit seinen Kratern, Gebirgen und Mare gerichtet, anschließend auf die am Abendhimmel sichtbaren Planeten, den roten Mars und die fernen Gasplaneten Uranus und Neptun. Aber auch die Objekte des weihnachtlichen Sternenhimmels werden unseren Besuchern näher gebracht.

Hochnebel im Alpenvorland und keine Chance, das Maximum des Geminidenstroms zu beobachten. Aber am folgenden Abend, dem Komet-Wirtanen-Sonderbeobachtungsabend, riss die Nebeldecke auf. Einige Nachzügler flitzten noch übers Firmament.

Dezember

an jedem
Mittwoch
und
jedem
Freitag
19:00 Uhr

+

Samstag
15. Dez.
19:00 Uhr



Komet 46P/Wirtanen

Am 12.12.2018 erreicht der Komet 46P/Wirtanen den Perihel, den sonnennächsten Punkt seiner elliptischen Umlaufbahn. Nur vier Tage später, am 16.12. kommt der Komet der Erde besonders nahe und fliegt in nur 11,7 Mio. km, das entspricht der 30-fachen Mondentfernung, an der Erde vorbei - sozusagen vor unserer Haustür. Außerdem steht er dann fast genau gegenüber der Sonne, also in Opposition. Bessere Bedingungen für die Beobachtung eines Kometen gibt es kaum. Seine Helligkeit könnte dann 4 mag (= Größenklassen) erreichen. Damit könnte der Schweifstern an dunklen Standorten (z.B. an der Isartalsternwarte) evtl. sogar mit bloßem Auge sichtbar werden. Viele Konjunktive, denn Kometen sind unberechenbar. Auf alle Fälle ist er ein hoch über dem Horizont stehender "Fernglaskomet".

Das erste Kometenfoto von Werner Eich am 7.12.2018 - 9 Tage vor der Erdpassage

© Jan Hattenbach / Cartes du Ciel (Ausschnitt)
Im Monat Dezember wandert der Komet Wirtanen sehr schnell über unseren Himmel und legt dabei einige Grad pro Tag zurück. Am 2.12. erreicht er das Sternbild Eridanus, am 11.12. den Stier. Während seiner größten Erdnähe befindet er sich zwischen den Hyaden und Plejaden im "Goldenen Tor der Ekliptik" und hoch am Abendhimmel. Der Abstand von den Plejaden beträgt nur 3° - ein Bilderbuchmotiv! Am 20.12. tritt er ins Sternbild Fuhrmann und passiert einen Tag vor Heiligabend in nur 0,5° Abstand dessen Hauptstern Capella. Der Komet wird dann zirkumpolar und steht ab 29.12. im Luchs und anschließend im westlichen Bereich des Großen Bären.

46P/Wirtanen ist ein kurzperiodischer Komet mit einer Umlaufzeit von 5,4 Jahren um die Sonne. Im Perihel kommt er der Erde sehr nahe. Er gehört zu den Kometen der Jupiter-Familie, die sich alle durch ein Aphel (sonnenfernster Punkt) von 5 bis 6 AE auszeichnen. Der Kern des Kometen besitzt einen Durchmesser von ca. ½ km und ist, bezogen auf seine Größe, deutlich aktiver als vergleichbare Kometen. Der kleine, eisige Körper wird bei Annäherung an die Sonne erwärmt und beginnt, Gase freizusetzen, ein Prozess, der als Ausgasung bezeichnet wird. Diese Ausgasung erzeugt ein Koma (sichtbare Atmosphäre), aber auch einen Schweif.
Entdeckt wurde der Komet 1948 von dem US-amerikanischen Astronomen C.A. Wirtanen. Wenn der Start der europäischen Kometensonde Rosetta nicht um ein Jahr verschoben worden wäre, wäre ihr Lander Philae auf Wirtanen, dem ursprünglich geplanten Reiseziel Rosettas, gelandet.

Bei klarem Himmel wird der Komet an allen regulären öffentlichen Beobachtungsabenden im Dezember und zusätzlich am Sonderbeobachtungsabend am Samstag, 15. Dezember, jeweils ab 19:00 Uhr ins Visier genommen. Ende jeweils 21:00 Uhr (bei phantastischem Himmel evtl. später). An den Tagen um den Vollmond herum (22.12.) wird die Beobachtung des Kometen schwierig, da ein heller Mond alle lichtschwachen Objekte überstrahlt.

Weitere Objekte sind der zunehmende Mond mit seinen Kratern, Gebirgen und Mare, die am Abendhimmel sichtbaren Planeten, der rote Mars und die fernen Gasplaneten Uranus und Neptun. Aber auch die Objekte des weihnachtlichen Sternenhimmels werden unseren Besuchern näher gebracht. Last but not least wird die eine oder andere Sternschnuppe des Geminidenstroms Mitte Dezember für eine kleine Überraschung sorgen.

Der Komet Wirtanen wurde mehrfach teleskopisch beobachtet, mit bloßem Auge aber nur in seiner größten Erdnähe am 15. Dezember. In dieser Nacht fotografierte Christoph Otawa den Kometen im "Goldenen Tor der Ekliptik". Must see!


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