Chronik und astronomische Highlights 2021

Samstag
20. März


Freier Eintritt  beim 20. Bundesweiten



Als Thema des Astronomietages hat die Vereinigung der Sternfreunde unseren kosmischen Nachbarn, den Mond gewählt, den Sie auch vollkommen ohne optische Hilfsmittel bei klarem Himmel von zuhause aus beobachten können, falls Corona-Pandemie-bedingt die Sternwarten geschlossen bleiben.
Mit Fernglas oder Teleskop können Sie in die karge Mondlandschaft aus erstarrten Lavameeren und Einschlagskratern in allen Größen eintauchen.

Freitag
28. Mai

Merkur und Venus begegnen sich

Die meisten Menschen haben den Merkur noch nie gesehen und werden ihn auch nicht zu Gesicht bekommen, weil sich der innerste Planet des Sonnensystems immer im hellen Umfeld der Sonne aufhält.
Ein freier Blick auf den Horizont im Westen und ein wolkenloser Himmel eben dort sind Voraussetzung, um am Freitagabend unmittelbar nach Sonnenuntergang den sonnennächsten Planeten Merkur aufzuspüren. Dem astronomischen Nichtexperten bietet sich die seltene Gelegenheit, den Götterboten Merkur zu identifizieren, weil er der hell strahlenden Venus, unserem Abendstern, sehr nahe kommt.

Beim Sonnenuntergang ziemlich genau um 21:00 Uhr stehen die beiden inneren Planeten unseres Sonnensystems ca. 12°, also sehr niedrig über dem Westhorizont. Ihr Abstand beträgt dabei nur 36 Winkelminuten, das ist geringfügig mehr als ein Monddurchmesser (rund 30 Winkelminuten, das sind 0,5°).
Geht man von der Venus als Drehpunkt eines Uhrzeigers aus, befindet sich der Merkur in Richtung 10:00 Uhr.
Das Zeitfenster für die Merkurbeobachtung dürfte kurz sein, denn noch bevor er untergeht wird er im Dunst verschwinden.

Weil der Abendhimmel noch sehr hell ist, kann ein Feldstecher das Auffinden der Venus und anschließend des Merkur erleichtern. Damit keine Augenschäden und möglicherweise sogar Blindheit drohen, muss der Sonnenball vollständig unter dem Horizont verschwunden sein.

Eine dichte Wolkendecke verhinderte die Beobachtung der Begegnung von Merkur und Venus. Schade!

Donnerstg
10. Juni

Partielle Sonnenfinsternis

Am 10. Juni ereignet sich eine ringförmige Sonnenfinsternis, die allerdings nur im hohen Norden, in einem Streifen zwischen Nordkanada, Nordpol und Ostsibirien zu beobachten ist. Sie ist ringförmig, weil sich zu diesem Zeitpunkt der Mond in Erdferne befindet und sein Winkeldurchmesser von der Erde aus gesehen etwas kleiner als der Winkeldurchmesser der Sonne ist. Die Mondscheibe ist dann um knapp 2 Bogenminuten kleiner als die Sonnenscheibe.

Im hellgrauen Bereich der Grafik wird die Sonne nur partiell verfinstert. Mitteleuropa liegt ziemlich am Rand dieses Bereichs, so dass die Sonnenscheibe hierzulande nur geringfügig angeknabbert wird.



Im Raum München werden maximal nur 6,3 % der Fläche der Sonnenscheibe vom Mond bedeckt. Das passiert zum Zeitpunkt der Bedeckungsmitte um 12:29 Uhr.
Der erste Kontakt findet bereits um 11:38 Uhr statt und um 13:22 Uhr ist die partielle Bedeckung der Sonne beendet. Sie dauert also insgesamt 1 3/4 Stunden.


Bei sonnigem Wetter holten viele Astronomiebegeisterte ihre Sonnenfinsternisbrille hervor.
Dr. Martin Rothe projizierte die angeknabberte Sonne für die, die keine Sonnenfinsternisbrille dabei hatten.



Generiert mit Stellarium



Montag
12. Juli
und
Dienstag
13. Juli

Venus begegnet Mars,
begleitet von der Mondsichel


Ein schönes Fotomotiv ergibt sich in der Abenddämmerung am Montag, 12. Juli, und Dienstag, 13. Juli. Am tiefen Westhimmel, kommen sich der Abendstern Venus und der rote Planet Mars nahe. Eine schmale Mondsichel steht ganz in der Nähe.

Die Daten:
Das nebenstehende Bild wurde mit Stellarium generiert für den Zeitpunkt Montag, 12.07.2021, 21:00 Uhr.
Venus und Mars sind nur 40 Winkel- minuten voneinander entfernt und stehen 15° über dem Horizont.
Der erst 2,6 Tage alte Mond ist nur zu 8% beleuchtet. Im Bild ist er 4-fach vergrößert.

Am Dienstagabend ist die Mond- sichel zwar weitergewandert, aber der Abstand der beiden Planeten Venus und Mars erreicht mit 0,5° (entspricht dem Monddurchmesser) sein Minimum.


Cumulus-Wolken im Westen verhinderten die Beobachtung dieses schönes Motivs.

Mittwoch
11. Aug.

Die Nacht der Perseiden - im Volksmund "Laurentiustränen"

Die Sternschnuppen mit dem Namen Perseiden verdanken wir dem Kometen 109P/Swift-Tuttle, der auf seiner Bahn um die Sonne eine Staubspur hinterlässt. Alljährlich durchquert die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne diese Staubspur zwischen Mitte Juli und Mitte August. Dann treffen sandkorngroße Brösel mit hoher Geschwindigkeit (ca. 60 km/s) auf die Moleküle der Erdatmosphäre und regen diese zum Leuchten an. Helle Objekte, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden, sind keine Seltenheit. Die Perseiden scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen. Dort liegt der Radiant, die scheinbare Quelle dieses Sternschnuppenstroms. Da das Sternbild Perseus am Abend aufgeht, können erste Sternschnuppen bereits nach Eintritt der Dunkelheit beobachtet werden. Die maximale Aktivität des Sternschnuppenstroms liegt zwischen dem 9. und 13. August. Das Maximum ist in den Morgenstunden des 12. August mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu erwarten.

In diesem Jahr fällt das Perseidenmaximum mit einer schmalen zunehmenden Mondsichel zusammen, was die Beobachtung von Sternschnuppen in den Abendstunden begünstigt, da der Mond beizeiten untergeht.

Freitag
15. Okt.

20:00 Uhr

Der Astronomietag wird an der Isartalsternwarte auf den 15.10. vorverlegt!


Juwelen am Himmelszelt – eine Reise zu den Riesenplaneten

Mit Einbruch der Nacht leuchtet tief im Südwesten der Abendstern Venus. Sie befindet sich unweit von Antares im Sternbild Skorpion und versinkt bald unter dem Horizont. Auf der anderen Seite, in südöstlicher Himmelsrichtung, ist bereits der Mond aufgegangen. Seine Phase nimmt derzeit zu, am 20. Oktober wird Vollmond sein. Rechts oberhalb vom Mond glänzt einer der Hauptdarsteller dieses Astronomietages: Jupiter, der größte Planet im Sonnensystem. Mit einem Fernrohr kann man das Streifenmuster des Gasriesen erkennen. Links und rechts von Jupiter reihen sich dessen vier größte Monde auf. Ein weiteres Stück nach rechts findet man Saturn. Er leuchtet nicht ganz so hell wie Jupiter, zeigt im Teleskop dafür seinen berühmten Ring – ein echtes Juwel im Universum. Zwei weitere Riesenplaneten warten darauf, bestaunt zu werden: Uranus und Neptun sind aber so weit von der Sonne entfernt, dass man sie nur mit einem Fernglas oder Teleskop sehen kann. (VdS)

Bedeckter Himmel am Astronomietag. Schade!

Montag
13. Dez.

Geminiden - der Sternschnuppenstrom im Advent

Die Geminiden sind der stärkste Meteorstrom des Jahres. Seine Aktivität hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich erhöht und übertrifft inzwischen jene der Perseiden im August.
In den Nächten zwischen dem 6. und 16. Dezember können Geminiden gesichtet werden, da in diesem Zeitraum die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne die Staubspur des Planetoiden 3200 Phaethon, einem vermutlich inaktiven Kometenkern, durchquert. Das Maximum ist in der Nacht vom 13./14. Dezember zu erwarten. Fallraten von bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde können beobachtet werden.
Die Staubteilchen haben eine geringe Relativgeschwindigkeit von 35 km/s, da sie ungefähr die gleiche Flugrichtung haben wie die Erde und von hinten auf die Erde treffen. Daher erscheinen die Geminiden am Himmel langsamer als übliche Sternschnuppen. Helle Meteore sind häufig.
Der Radiant der Geminiden liegt nahe beim hellen Stern Castor im Sternbild Zwillinge (= Gemini). Von dort scheinen die Geminiden herzukommen. Im Gegensatz zu anderen Sternschnuppenströmen lassen sich deshalb Geminiden auch schon in den Abendstunden beobachten. Die günstigste Beobachtungszeit ist zwischen 21 Uhr und 6 Uhr morgens, da dann das Sternbild Zwillinge hoch am Himmel steht.

In diesem Jahr wird die Beobachtung der Geminiden durch einen hellen zunehmenden Mond beeinträchtigt, der erst nach Mitternacht untergeht.

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