Chronik und astronomische Highlights 2024

26. Jan.
Freitag

Vortrag
19:00 Uhr

Eine Reise zum Morgenstern   -   Vortrag von Hans-Georg Schmidt


Venus                                                           Foto: NASA-Sonde Magellan
Eine dichte Atmosphäre und undurchdringliche Wolken verhüllen ihre Oberfläche.
Sie verbergen schroffe, vulkanische Landschaften und riesige Lava-Ströme.
Bei knapp 500°C, die einem ausgeprägten Treibhauseffekt geschuldet sind, wirken ihre Landschaften äußerst lebensfeindlich.
Ohne die zahlreichen Raumsonden, die sich intensiv mit der Erforschung ihrer Atmosphäre und ihrer Oberfläche beschäftigt haben, würden wir von ihr nur sehr wenig wissen.
Die Venus ist momentan in der Früh als sehr auffälliger „Stern“ zu sehen – sie agiert Anfang 2024 als Morgenstern.

Eintritt: 7,00 €/Erw.




Nach dem Vortrag besteht bei schönem Wetter die Möglichkeit, Objekte des Winterhimmels mit unseren Teleskopen zu betrachten.

Kein Wetter zum Beobachten, da geschlossene Wolkendecke alles verhindert.
Aber der Vortragsraum war brechend voll.


23. Feb.
Freitag

Vortrag
19:00 Uhr

Ein Platz an der Sonne – der Planet Merkur     -     Vortrag von Hans-Georg Schmidt


Eingefärbte Merkur-Krater                       Foto: NASA-Sonde Messenger
Nur wenige Menschen haben den sonnen- nächsten Planeten selbst schon einmal gesehen.
Und weil der Merkur wegen seiner geringen Distanz zur Sonne sehr schwierig zu beobachten ist, war von ihm früher nur sehr wenig bekannt.

Das hat sich mit seiner Erforschung durch das Radioteleskop von Arecibo und durch die Raumsonden Mariner 10 und Messenger maßgeblich gebessert.
Seine schroffen Kraterlandschaften, seine krassen Oberflächentemperaturen und sein extremes Strahlungsumfeld werden in naher Zukunft mit der Mission „BepiColombo“ noch viel intensiver ergründet.

Eintritt: 7,00 €/Erw.


Nach dem Vortrag besteht bei schönem Wetter die Möglichkeit, Objekte des Winterhimmels mit unseren Teleskopen zu betrachten.


12P/Pons-Brooks - der Komet an Ostern 2024


Foto: Robert Kiefer, Isartalsternwarte am 02. März 2024

Das Beobachtungsfenster für den Kometen, der sich zur Zeit im Sternbild Widder aufhält, ist kurz und reicht vom Ende der Dämmerung (ca. 19:30 Uhr)  bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Komet zu tief steht (ca. 20:30 Uhr).

Sollten sich in den kommenden Tagen aufgrund der Wetterprognose weitere Beobachtungsmöglichkeiten ergeben, erfahren Sie es hier.

19. April
Freitag

Vortrag
19:30 Uhr

Die Sonne – unser „Heimatstern“   -   Vortrag von Hans-Georg Schmidt


Protuberanzen                                          Foto: NASA-Sonde TRACE
Unser Streifzug durch das Sonnensystem erreicht mit diesem Vortrag sein Ziel: Die Sonne.

Während unser Tagesgestirn schon seit frühester Menschheitsgeschichte als Gottheit verehrt wurde, hat sie sich inzwischen zu einem wichtigen Forschungsobjekt gewandelt.
Dank verschiedenster Beobachtungsmethoden und mit Hilfe der Raumfahrt konnten wir bereits an die Klärung etlicher Fragen herankommen:
Woher stammt die schier unerschöpfliche Sonnenenergie, wie lange wird sie uns noch erhalten bleiben, welche Einflüsse übt sie auf uns aus? Dabei wird deutlich, wie unsere moderne Technik oft mehr von der Sonnenaktivität abhängt als es uns manchmal lieb ist.


Eintritt: 7,00 €/Erw.






Nach dem Vortrag besteht bei schönem Wetter die Möglichkeit, Objekte des Frühlingshimmels mit unseren Teleskopen zu betrachten.

24. Mai
Freitag

Vortrag
20:00 Uhr

"Auf geht's zum Mond"    -   Vortrag von Hans-Georg Schmidt

In jüngster Zeit rückt der Mond wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein: Private Unternehmen versuchen mehr oder weniger erfolgreich, Roboter auf ihm landen zu lassen. Zudem steht mit dem Artemis-Programm wieder einmal die Landung von Menschen auf dem Mond an. Bereits einem Dutzend Menschen war es bisher vergönnt, auf dem Mond herum zu spazieren.

Doch es gibt noch eine weitere Möglichkeit, auf dem Mond "spazieren" zu gehen: Mit einem Fernrohr und mit ein wenig Inspiration. Dabei erschließt sich uns eine fremde Welt voller erstaunlicher Landschaften und Sehenswürdigkeiten.


Taurus-Littrow-Region (Foto: Lunar Reconnaissance Orbiter, NASA)

Eintritt: 7,00 €/Erw.

Nach dem Vortrag besteht bei schönem Wetter die Möglichkeit, Objekte des Frühlings- und Sommerhimmels mit unseren Teleskopen zu betrachten.

3. August
Samstag
von
14:00 Uhr
bis
18:00 Uhr

und ab
22:00 Uhr

Freier Eintritt beim Sommerfest an der Isartalsternwarte

  • ab 14:00 Uhr:   Sonnenbeobachtung mit speziellen Teleskopen: Sonnenflecken, Protuberanzen, Filamente.
    Mit dem großen 60 cm-Spegelteleskop kann man helle Sterne oder helle Planeten, z.B. die Venus oder den Jupiter, am Tageshimmel erkennen.
  • Flohmarkt: populäre astronomische Literatur, Astrofotos u.v.a.m.

  • Programm für Kinder:
    Raketenworkshop mit Birgit
    Wasserrakete mit Kurt
    Flugsimulator mit Michael K.

    Außerdem:
  • Kaffee und Kuchen - kühle Getränke
  • Unterhaltung oder Fachsimpeln mit Astronomiebegeisterten und Astrofotografen
  • Relaxen in einer wunderschönen Umgebung

  • Bei einbrechender Dunkelheit und klarem Himmel werden ab 22:00 Uhr die Teleskope auf die interessanten Himmelsobjekte gerichtet:
    Nach Monaten ohne einen einzigen Planeten am Abendhimmel betritt der Gasplanet Saturn wieder die Bühne. Ab 23 Uhr ist er über dem Osthorizont zu bestaunen. Er gehört zu den "must have seen"-Himmelsobjekten, besitzt er doch einen einzigartigen Ring aus unzähligen kleinen Eis- aber auch Gesteinsbrocken.
    Die Milchstraße erstrahlt in voller Pracht. Das Milchstraßenzentrum kulminiert im Süden. Ein prachtvoller offener Sternhaufen ist der Wildentenhaufen. Ein weiteres faszinierendes Himmelsobjekt ist der Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules. Ein Nebel, der aussieht wie ein Rauchring, wirft Fragen auf. Bis zu den fernen Nebeln, die sich als Galaxien entpuppen, führt unsere Reise ins Universum. Was hat die Whirlpool-Galaxie mit einem Whirlpool gemeinsam? Wie lange braucht das Licht von der benachbarten Andromeda-Galaxie bis zu uns?
    Vielleicht sehen wir auch schon einige Perseiden über den Himmel flitzen als Vorhut des nahenden Maximums.
    Oder - und das wäre der Jackpot - die Nova im Sternbild Nördliche Krone leuchtet gerade in dieser Nacht auf.
Es sind Sommerferien und zahlreiche Eltern hatten die Idee, ihren Kids ein besonderes Erlebnis an der Isartalsternwarte zuteilwerden zu lassen. Während die Großen Probleme damit hatten, all die hervorragenden Kuchen zu probieren, hatten die Kleinen keine Probleme, selbstgebastelte Kleinraketen zu starten und Wasserraketen in den Himmel zu jagen. Die Mittleren hingegen ließen sich in die Geheimnisse der Steuerung eines Jumbo-Jets einführen.
Bei heiterem Himmel konnten unsere Besucher auf der Sonnenoberfläche eine größere Anzahl von Sonnenflecken und im H-alpha-Teleskop auch Protuberanzen beobachten. Zur Zeit befindet sich die Sonne in ihrem Aktivitätsmaximum.

Mit dem 60 cm-Spegelteleskop gelang es unschwer, am Taghimmel den Stern Arktur (-0,04 mag) zu erkennen.
Während sich die Venus zu nah neben der Sonne aufhielt, verbarg sich der Jupiter am Westhimmel hinter Wolken.
Gegen 17:00 Uhr überraschte uns ein kurzer heftiger Schauer. Die Wolkendecke riss anschließend nicht mehr auf, so dass die Sternführung am Nachthimmel entfiel.


Mittwoch
14. August

22:00 Uhr


Die Nacht der Perseiden - im Volksmund "Laurentiustränen"

Die Sternschnuppen mit dem Namen Perseiden verdanken wir dem Kometen 109P/Swift-Tuttle, der auf seiner Bahn um die Sonne eine Staubspur hinterlässt. Alljährlich durchquert die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne ab Mitte Juli in fünf Wochen diese Staubspur. Dann treffen sandkorngroße Brösel (Ø um 1 mm) mit hoher Geschwindigkeit (ca. 60 km/s) auf die Moleküle der Hochatmosphäre und regen diese zum Leuchten an. Sehr helle Objekte, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden (Ø > 1 cm), sind keine Seltenheit. Die Perseiden scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen. Dort liegt der Radiant, die scheinbare Quelle dieses Sternschnuppenstroms. Der Meteorstrom ist alljährlich vom 17. Juli bis 24. August aktiv. Die meisten Sternschnuppen sind zwischen 9. und 13. August zu sehen. Die maximale Aktivität des Perseidenstroms liegt in der Nacht vom Montag, den 12. auf Dienstag, den 13. August. Nach Mitternacht sind bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu erwarten.

In diesem Jahr 2024 fällt das Perseidenmaximum mit einem zunehmenden Halbmond zusammen, der relativ tief steht und nach Mitternacht untergeht.
Außerdem ist bereits wieder der "Herr der Ringe", der Saturn, zu bestaunen, dessen Ring er uns aber zur Zeit ganz ungewohnt von der Kante zeigt. Bemerkenswert auch sein Mond Titan, zweitgrößter im Planetensystem und der einzige mit einer Atmosphäre.

Bei schönem Wetter ist die Sternwarte ab 22:00 Uhr geöffnet. Open end.
Eine gewittrige Wetterlage verhinderte größtenteils abendliches Sternschnuppen Zählen am Perseiden-Wochenende und auch danach.

19. Okt.
Samstag

ab
19:00 Uhr

open end



Freier Eintritt zum 10-jährigen Jubiläum der Isartalsternwarte, das mit dem Astronomietag zusammenfällt

Ab 19:00 Uhr
Komet am Abendhimmel
C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) steht tief am Westhimmel.

Saturn, der "Herr der Ringe"
Der Ring zeigt sich zur Zeit von der Kante - ein seltener Anblick.

Unser Mond
steht wenige Tage nach Vollmond in unmittelbarer Nähe des Sternengrüppchens der Plejaden, dem Siebengestirn, im Sternbild Stier.

Ab 22:00 Uhr
Jupiter - unser Größter
betritt zuletzt die Bühne zusammen mit seinen vier großen Monden, die Galileo Galilei und Simon Marius entdeckt haben.

Bedeckter Himmel am Astronomietag! Demonstration der Himmelsobjekte mit Hilfe des Planetariumsprogramms Stellarium.

20. Okt.
Sonntag
14:00 bis 15:00 Uhr

Sonnenbeobachtung
Die Sonne durchläuft derzeit das Akivitätsmaximum ihres 11-jährigen Aktivitätszyklus.
Zahlreiche Sonnenflecken sind zu sehen,
Protuberanzen am Sonnenrand und Filamente auf der Sonnenoberfläche.

Undurchdringlicher Hochnebel!

Oktober
November

C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS)

Der Komet des Jahres 2024, der im Oktober sogar mit bloßem Auge beobachtet werden kann.

Von vorn: Er wurde im Januar 2023 am Purple Mountain Observatory in China entdeckt, als er sich noch weit jenseits der Jupiterbahn befand. Nachdem die Bahn des Kometen bestimmt wurde, gelangte man zu der Erkenntnis, dass er wahrscheinlich aus den äußeren Bereichen der Oortschen Wolke kommt und als junger Komet zum erstenmal in das innere Sonnensystem vorstößt. Der sonnennächste Punkt seiner Bahn (Perihel) ist in der Nähe der Merkurbahn und wird am 27. September durchlaufen. Auf dem Weg zum Perihel verlieren die Himmelsbeobachter der nördlichen Hemisphäre den Kometen für mehr als zwei Monate (Mitte Juli bis Anfang Oktober) wegen Sonnennähe aus den Augen, abgesehen von einem kurzen Auftritt Ende September in niedriger Höhe in der Morgendämmerung. Es gab Befürchtungen, dass der Kometenkern bei der Annäherung an die Sonne zerbricht. Dieses Szenario ist jedoch bis jetzt nicht eingetreten, wie es aktuelle Aufnahmen einer Sonnensonde zeigen.



Der Oktober ist der beste Monat für Beobachtungen auf der Nordhalbkugel. Der Komet taucht frühestens am 10. Oktober wieder am Abendhimmel auf und wird mit bloßem Auge beobachtbar sein. Das ist ab einer scheinbaren Helligkeit von 3 mag für diffuse Objekte der Fall. Allerdings steht er kurz nach Sonnenuntergang im Westen direkt am Horizont. Am hellsten wird der Komet zur Zeit seiner größten Annäherung an die Erde am 12. Oktober sein. Seine Entfernung beträgt dann nur 0,47 AE, das sind rd. 70 Mio. km. Seine Helligkeit könnte wegen des Effektes der Vorwärtsstreuung dabei möglicherweise sogar -4 mag! erreichen. Außerdem entwickelt er einen Schweif, der sich am Himmel über 20° erstrecken könnte. Von Tag zu Tag gewinnt er rasch an Höhe und geht dadurch später unter. Sein Abstand zur Sonne vergrößert sich. Dadurch nimmt seine Helligkeit ab. Bis Mitte November kann man den Kometen noch mit einem Fernglas am Abendhimmel verfolgen.



Wir wünschen viel Erfolg und Wetterglück bei der Beobachtung des Kometen Tsuchinshan-ATLAS, der das Zeug hat, mit dem Jahrhundertkometen Hale-Bopp des Jahres 1997 verglichen zu werden. Aber Kometen sind wie Katzen: Beide haben einen Schweif und machen was sie wollen. Heißt: Sie halten sich nicht unbedingt an die Prognosen der Experten.
Update: In diesem Fall behalten die Experten recht.

Beobachtung des Kometen bei einem wolkenarmen Himmel im Westen:
Da der Komet zunächst sehr tief am Westhimmel steht, bietet die Isartalsternwarte Kometenbeobachtung an
vom Samstag, 12.10. bis zum Donnerstag, 17.10. jeweils von 18:45 Uhr bis zum Untergang des Kometen
am Goritzleitn (Aussichtshügel mit Kreuz nordöstlich von Königsdorf-Osterhofen).

Am Freitag, 18.10. und Samstag, 19.10. kann der Komet jeweils ab 19:00 Uhr bereits an der Isartalsternwarte beobachtet werden.
Ab 25.10. während der öffentlichen Führungen, die jeden Freitag um 20:00 Uhr starten. (Bitte die Wetterampel beachten)

Link zu den Tsuchinshsan-ATLAS-Kometenfotos


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